Reisebericht Malaysia

August 31, 2018 Christa&Bernd 0 Kommentare
Reisezeit: 29.07. – 12.08.2018
Reiseveranstalter: Asian Special Tours, München

Authentic Borneo Tours, Kuching

29.07.2018 Flug Frankfurt – Singapur mit Singapore Airlines
30.07. – 01.08.2018 Singapur: Crowne Plaza Changi Airport
01.08.2018 Flug Singapur – Kuching mit Malaysia Airline
01. – 02.08.2018 Kuching: Hotel Hilton
02. – 03.08.2018 Permai Rainforest Resort

  • Sarawak Cultural Village
  • Permai Rainforest Nightwalk
03. – 05.08.2018 Aiman Batang Ai Resort

  • Fisch- und Gemüsemarkt in Sesrian
  • Iban Langhaus
05. – 10.08.2018 Kuching: Hotel Hilton
05.08.2018 Pfefferplantage

Lachau

Ranchang Pool

Semenggoh Orang Utan Center

06.08.2018 Stadtrundgang
07.08.2018 Bako Nat. Park
08.08.2018 Semenggoh Orang Utan Center
09.08.2018 Kuching: Fort Margerita

Santubong Wildlife River Cruise

10.08.2018 Flug Kuching – Singapur mit Malaysia Airlines
10. – 11.08.2018 Singapur: Crowne Plaza Changi Airport
11.08.2018 Flug Singapur – Frankfurt mit Singapore Airlines

 

Ankunft

Nach Ankunft in Kuching erwartete uns unser Reiseleiter von „Authentic Borneo Tours“ in der Ankunftshalle des Flughafens. Er stand etwas abseits in dritter oder vierter Reihe und hielt das übliche Schild in Händen. Das sind die in der Psychologie so berühmten ersten Sekunden, die darüber entscheiden, ob man eine Person sympathisch findet oder nicht. Eher nicht.

Auf der halbstündigen Fahrt ins Hotel gab er uns den Ablaufplan für die nächsten vier gemeinsamen Tage in Borneo und erklärte uns das ein und andere. Wir merkten schnell: eine Unterhaltung auf Englisch setzt die Formulierung einfacher Sätze voraus. Später stellten wir fest, dass er manche Beschreibung und Erklärung wortgleich wiederholte. Der Verdacht des Auswendiggelernten kam auf.

Für den Abend lud er uns völlig unerwartet zum Dinner in einem auswärtigen Restaurant auf Kosten der Agentur ein. Um 19:00 Uhr fuhren wir also zum Square Tower direkt unterhalb der neuen S-Shaped-Brücke (Darul Hana Bridge). Dort erwartete uns ein Drei-Gänge-Menü: eine Kürbissuppe, eine wunderbare Lammkeule auf Kartoffelpüree und Gemüse und Nachtisch. Dazu ein (viel zu) süßer spanischer Rotwein. Das Essen war wirklich gut und reichlich. Wir haben es auch als angenehm empfunden, dass sich unser Reiseleiter zu uns setzte. Bei späteren Gelegenheiten setzte er sich nämlich immer abseits. Um 21:30 Uhr fuhr er uns zurück ins Hotel; die Reste des Weins nahm er mit nach Hause.

 

Hilton Hotel Kuching

Das 5-Sterne Hotel Hilton Kuching in Kuching bietet für Sightseeing die perfekte Unterkunft. Dieses Haus gehört zu den am besten bewerteten Hotels in Malaysia. Es bekam das Gütesiegel Holiday Check Quality Selection 2014. Das Sarawak Museum befindet sich in der Nähe des Hotels. Zu den attraktiven Ausflugszielen in der Region zählen der Bako Nationalpark, die Satang Island, das Semenggoh Orang Utan Rehabilitation Center sowie die Krokodilfarm.

Das Hotel liegt direkt an der Waterfront in Kuching. In kurzer Gehzeit erreicht man das Zentrum der Stadt. Ebenfalls fußläufig gibt es einen 7Eleven-Shop (2 Minuten) sowie einen Supermarkt (5 Minuten), in dem man günstig z.B. Getränke kaufen kann. Die Lobby des Hotels macht einen guten Eindruck. Hier gibt es einen Coffeeshop, einen Souvenirshop sowie einen Agentur, wo man Ausflüge buchen kann. Die Zimmer selbst haben zur Waterfront hin einen genialen Blick auf das Parlamentsgebäude, das Fort Margherita, die neue S-Shaped-Brücke (Darul Hana Bridge) sowie den Sarawak-Fluss, besonders bei abendlicher Beleuchtung.

Leider kann man die Zimmer nicht als 5-Sterne-Standard bezeichnen, wir würden ihnen höchstens 3 geben. Der Teppichboden war abgenutzt und wellte sich an mehreren Stellen. Vor allem das Bad war alt, abgewohnt und eng. Kurz vor Ende unseres Aufenthaltes kam Wasser aus der Kloschüssel in das Badezimmer gelaufen. Zum Glück war sofort ein Techniker zur Stelle und konnte die undichte Stelle abdichten.
Der Zimmerservice war bei uns eher schlecht: einmal kam er erst gegen 17 Uhr, ein anderes Mal hieß es auf Nachfrage, man könnte nicht kommen, weil so viele Zimmer gereinigt werden müssten (es fand ein Kongress im Hotel statt). Stattdessen brachte man uns lediglich neue Handtücher.

Das Frühstück war reichhaltig, auch genügend Auswahl für Vegetarier. Lediglich beim frischen Obst hätte ich mir etwas mehr Auswahl gewünscht: an 7 Tagen gab es jeden Tag nur Melone und aufgeschnittene Orange sowie Äpfel (ganz); Bananen nur bei Nachfrage. Dies ist mir in einem Land, in dem so viele Früchte wachsen, einfach unerklärlich! Vor allem Bananen kosten so gut wie nichts!! Mittags haben wir mehrmals ein vegetarisches Curry im Hotel gegessen. Es war nicht billig, dafür aber gut!

Aufgrund der guten und zentralen Lage würden wir dieses Hotel dennoch wieder wählen, bzw. empfehlen, da es wahrscheinlich keine besseren Alternativen gibt.

 

Sarawak Cultural Village

Am nächsten Tag begann unsere viertägige Rundreise. Zunächst fuhren wir für ca. 45 Minuten zum 30 km von Kuching entfernten Sarawak Cultural Village, dem „lebenden Museum“ am Fuße des Mount Santubong. Dort hat man die Möglichkeit, Näheres über die Dayakstämme Sarawaks zu erfahren. Innerhalb des Parks finden sich Nachbauten der verschiedenen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen Sarawaks. Von einem chinesischen Farmhaus über Langhäuser der verschiedenen Dayakstämme bis hin zu den sehr einfachen Behausungen der letzten Nomaden Borneos, den Penan, können hier die Baustile und Lebensstile dieser multikulturellen Volksgruppen bestaunt werden.

Dann schlugen die Nachwirkungen des gestrigen Abendessens zu. Schon in der Nacht merkten wir beide, dass unsere Mägen mit der heimischen Küche nicht so recht eins werden wollten. Christa litt unter aufkommender Übelkeit und musste sich im Museumsdorf mehrfach übergeben und auch sonst die Toilette aufsuchen.

So ein Reiseleiter hat es aber auch nicht einfach mit uns! Er war sichtlich um uns bemüht und bot an, uns zum Arzt oder gar ins Krankenhaus zu fahren. In seiner Not rief er auch seine Agentur an. Auch dort war man sehr besorgt und erkundigte sich telefonisch unmittelbar bei uns. Doch auch das gehört dazu: Die Möglichkeit, es könne am Essen liegen, wurde vehement zurückgewiesen. Dabei haben wir nur überlegt, dass auch das beste asiatische Essen nicht immer auch mit mitteleuropäischen Mägen kompatibel ist.

Wir haben angesichts dieser Umstände unseren Besuch im Museumsdorf vorzeitig abgebrochen …

 

Permai Rainforest Resort

… und sind ins nahe gelegene Permai Rainforest Resort gegangen. Dort mussten wir bis 14:00 Uhr noch ca. eine Stunde auf das Einchecken warten.

Dann durften wir das Tree House No. 3 beziehen. Hierbei handelt es sich um ein stark renovierungsbedürftiges Baumhaus. Man schläft 40 Stufen über der Erde in einem Holzhaus. Es riecht muffig, die Außenverkleidung ist morsch und die Naßzelle lädt nicht unbedingt zur Benutzung ein. Duschen fällt trotz der hohen Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit aus. Immerhin: die Klimaanlage funktioniert, Bett und Bettwäsche sind gut und die Fenster lassen sich dank Fliegengitter öffnen.

Für Christa war der Tag ohnehin gelaufen. Ich bin dann alleine im Gelände herum gelaufen. Der Sonnenuntergang vom Deck des Restaurants aus war einige Fotos wert. Nach dem Abendessen bin ich mit unserer Reiseleitung bei Einbruch der Dunkelheit auf eine Nachtpirsch durch das Resortgelände gegangen. Entlang der Wege hielten wir nach nachtaktiven Tieren Ausschau. Einige davon konnten wir entdecken.

Bei allen Ausstattungsdefiziten müsste man eigentlich mindestens zwei Übernachtungen hier bleiben. Denn auf dem Gelände ist einiges zu entdecken. Näher am Urwald mit gleichzeitiger Erholungsmöglichkeit am Strand geht nicht.

In den Bewertungsportalen wird öfters gefragt: „Würden Sie die Unterkunft nochmals besuchen bzw. empfehlen?“ Nein! Für Leute, die noch nie in einem Baumhaus geschlafen haben, mag es eine Erfahrung sein. Da waren wir aber schon in besseren untergebracht. Die Aktivitäten des Resort stehen auch nur teilweise kostenfrei zur Verfügung. Hier stimmt das Preis- / Leistungsverhältnis sicherlich nicht. Im Übrigen lässt sich ein Besuch im Sarawak Cultural Centre und Unternehmungen im Permai Rainforest bequem auch als Tagesausflug von Kuching aus organisieren.

 

Fisch- und Gemüsemarkt Serian

Vom Permai Rainforest Resort geht es an Kuching vorbei über Serian und Lachau zum nächsten Ziel: Aiman Batang Ai Langhaus.

Serian und Lachau liegen an der AH 150, die gerade auf der gesamten Strecke zum Pan Borneo Highway ausgebaut wird. Kein schöner Anblick, denn hier werden ordentlich Waldflächen vernichtet und Straßendörfer geschliffen.

Da ist doch der Besuch des örtlichen Fisch- und Gemüsemarktes eine willkommene Abwechslung. Allein hier haben wir 270 Fotos geschossen.

Auf dem Parkplatz habe ich dann auch alle möglichen Autokennzeichen Malaysias fotografiert. Natürlich wollte unser Reiseleiter wissen, warum ich das wohl mache. Meine Erklärung führte letztlich dazu, dass er mir auch noch seinen Führerschein gab. Richtig nett !

 

Mittagessen in Lachau

Unser Mittagessen haben wir nahe der Grenze zum indonesischen Teil Borneos in einer kleinen chinesischen Ansiedlung namens „Lachau“ eingenommen. Die Reisebeschreibung weist das als einfaches Restaurant aus. Tatsächlich ist es eine Verpflegungsstation für Fernfahrer, die sich da für umgerechnet 1,- € selbst bedienen können. Nichts anderes haben wir dort auch bekommen. Und da ändert es auch nichts, dass unser Tisch als einziger mit einer Tischdecke versehen wurde.

Unbedingt empfehlenswert ist auch ein Besuch der Toilette. Sie liegt direkt neben der Küche. Nach dem Betreten allein des Vorraums vergisst man urplötzlich, warum man eigentlich hierhin gegangen ist. Gewerbeaufsichts- und Gesundheitsämter hätten ihre helle Freude! Da hilft nur noch die Flucht in die Natur.

 

Iban Langhaus in Batang Ai

Nach dem Mittagessen setzten wir unsere Fahrt zum Batang Ai Staudamm fort. Dieser letzte Teil der Fahrt führt entlang von Kautschuk- und Palmölfarmen bis zum Bootssteg am Staudamm, von wo wir eine Fähre bestiegen, welche uns in 30 Minuten über den Stausee zum Aiman Batang Ai Resort brachte. Dieses Resort ist im Jahre 1995 im Stil der Iban Langhäuser inmitten der einzigartigen Natur dieses unberührten Regenwaldes erbaut worden.

Die Überfahrt verlief reibungslos. Es waren keine Regenwolken in Sicht. So bestand keine Gefahr auf dem vollbesetzten Boot nass zu werden. Beim Ein- und Ausladen der Koffer ging es etwas ungeordnet zur Sache. Der Aufstieg zum Resort führt dabei über etliche Stufen einer steilen Holztreppe. Hier ist Selberschleppen angesagt – oder man legt ein Trinkgeld aus.

Das Resort ist im Stil der Iban Langhäuser gebaut. Das gibt einen ersten Eindruck in den Baustil. Leider aber ist die Anlage in die Jahre gekommen. Zwei der Langhäuser sind so marode, dass sie gesperrt waren.

Die anderen waren besser. Unser Zimmer jedenfalls war rundum in Ordnung. Auch die Rezeption und das Restaurant waren in Ordnung. Von der Terrasse und übrigens auch von den Häusern genießt man einen herrlichen Ausblick auf den Stausee. Sonnenuntergang inbegriffen! Allein das Frühstück war leider nur mittelmäßig; uns fehlte u.a. frisches Obst.

Kurz vor Sonnenuntergang kommen sie aus ihren Verstecken: die Fledermäuse. Und davon gibt es hier reichlich. Wer sie in den überstehenden Dächern der Langhäuser entdecken will, muss nicht nach oben schauen. Die Tiere verraten sich durch ihren Kot. Und der liegt zu Hauf auf dem Boden!

Am nächsten Morgen bestiegen wir gemeinsam mit unserem Reiseleiter ein traditionelles Iban Langboot, welches mit einem Außenbordmotor betrieben wird. Eine faszinierende Fahrt über den Stausee mit seiner malerischen Landschaft führte uns zu einem der Langhäuser der Iban.

Nach unserer Ankunft brachte uns unser Reiseleiter in das Langhaus und gab uns einige Informationen zur Lebensweise und Kultur der Iban. Die Ibans gaben uns auch eine Kostprobe ihres traditionellen Kriegstanzes in der damaligen Kriegstracht. Ihre Musiker begleiteten dieses Ereignis auf alten chinesischen Gongs, welche noch aus der Handelszeit mit chinesischen Händlern stammen. Die eher mittelmäßige Darbietung wurde danach durch die Aufforderung zum Mittanzen vollends entwertet und als dann später noch Disko aufgelegt wurde, war es für uns ganz vorbei!

Dann war es an der Zeit, die mitgebrachten Geschenke dem Häuptling des Langhauses zu überreichen und zusammen mit den Iban ihren selbstgebrauten Reiswein zu trinken.

Apropos Geschenke: In deutschen Reisebeschreibungen wird darauf hingewiesen, dass Geschenke „teilbar“ sein sollten. Im Langhaus wohnen nämlich 39 Familien. Unser Reiseveranstalter „Asian Special Tours“ schreibt z.B.: „Auf großes Interesse stoßen auch Bilder aus der europäischen Heimat, welche zumeist auch eine Diskussion über diese, für die Ibans fremde Welt, auslösen“. Das ist aber definitiv nicht der Fall. In der vor Ort von der örtlichen Agentur ausgegebenen Reisebeschreibung werden als Geschenke „Hefte, Stifte und Gesundheitsartikel […] anstatt Süßigkeiten empfohlen“. Das deckt sich mit anderen entsprechenden Informationsquellen. Das aber wird nicht praktiziert. Wenige Touristen bringen gar nichts mit. Das ist zwar respektlos, wird aber weggelacht. Andere bringen ganze Wagenladungen an Süßigkeiten mit. Unsere Schulhefte waren da nicht einmal eine Randnotiz.

Unser Reiseleiter empfahl uns in der letzten Stadt vor dem Resort Süßigkeiten zu kaufen. Er konnte nicht verstehen, dass wir für viel Geld in Deutschland bereits Schulsachen gekauft hatten. Seine Aussage widerspricht aber der Beschreibung seiner eigenen Agentur.

Was sich aber nach der Geschenkübergabe vor den Augen der Touristen abspielte, gleicht der Fütterung der Raubtiere. Plötzlich waren alle Familien des Langhauses vertreten und teilten die Geschenke unter sich auf. Die Kinder aßen bereits einen Großteil der Süßigkeiten auf, während die Mütter den Rest wegschleppten. Die Schlacht am kalten Büffet war dann so schnell vorüber, wie sie begonnen hatte.

Danach war es Zeit für´s Mittagessen. Die Guides bringen allgemein das Essen für die Touristen mit; in unserem Fall Reis mit Bananen und Gemüse. Das Ganze wird dann unter fragwürdigen hygienischen Umständen in einer Wohnung im Langhaus gekocht und auf der Erde sitzend eingenommen.

Zum Schluss bleibt Gelegenheit Souvenirs zu kaufen. Die Handarbeiten werden zu überhöhten Preisen im ganzen Langhaus angeboten. Später haben wir all diese Dinge in Kuching in den einschlägigen Läden wieder gesehen. Die oben bereits erwähnten Tänzer und Musiker schlüpften gleich nach der Darbietung wieder in ihre Rolle als Angestellte des Batang Ai Resorts.

Und ganz zum Schluss war Blasrohr-Schießen angekündigt. Der Guide zeigt wie es geht. Das in den einschlägigen Reisebeschreibungen dazu gern gezeigte Foto eines Iban-Kriegers in traditioneller Kleidung ist ein Fake.

Fazit: Wir sind nicht überzeugt, hier ein authentisches Iban – Langhaus gesehen zu haben. Zudem lohnt sich eine Übernachtung im Resort nicht, da außer dem Besuch des Langhauses nicht wirklich etwas auf dem Programm steht. Wer nur einmal ein Langhaus gesehen haben will, ist mit einem Tagesausflug von Kuching aus besser dran.

Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück mit der Fähre wieder zurück zum Ausgangspunkt und von dort aus mit dem Van über Ranchang Pool zunächst zum Semenggoh Orang Utan Center.

 

Ranchang Pool

Authentic Borneo Tours stellte uns für unsere Reise einen 8-Sitzer („unser VW Bulli“) zur Verfügung. Da war ausreichend Platz für den Reiseleiter nebst Fahrer, uns selbst und das Gepäck zur Verfügung. Der Wagen war mit Klimaanlage ausgerüstet und stets sauber. Der Fahrer fuhr sehr umsichtig. Da konnte man sich schon wohl fühlen. Nur die zum Trocknen im Gepäckraum aufgehangene Unterhose unseres Reiseleiters wirkte ein wenig befremdlich.

Unterwegs legten wir einen Stopp an einem kleinen wunderschönen Wasserfall ein. Er ist ein beliebtes Ausflugsziel der malayischen Bevölkerung.

 

Semenggoh Orang Utan Center

Hier stören nur die Zuschauer. Es mögen wohl an die zweihundert gewesen sein, die sich auf und vor der Tribüne aneinander vorbeizwängen, um die an Menschen gewöhnten Primaten zu sehen. Es sind insgesamt bis zu 19 Orang Utans, die hier ausgewildert wurden, aber dennoch zu den bekannten Fütterungszeiten um 09:00 Uhr und 14:00 Uhr an die Futterstellen zurückkommen. Es kommen nicht immer alle zur gleichen Zeit. Wir hatten Glück, dass es bei unserem ersten Besuch (14:00 Uhr) vier waren. Beim zweiten Besuch (09:00 Uhr) kam nur einer. Nach einer Stunde Aufenthalt schicken die Wärter die Besucher wieder nach Hause. Wurde kein Orang Utan angetroffen, darf man zur nächsten Öffnungszeit kostenlos noch einmal wieder kommen.

Danach ging es auf direktem Wege nach Kuching ins Hotel zurück. Der Reiseleiter verabschiedete sich mit einem kurzen Rückblick auf die gemeinsame Zeit und teilte uns die Abholzeit für unseren Rückflug nach Singapur mit. Unser Flug ging um 10:40 Uhr. Der Fahrer sollte uns (erst) um 08:30 Uhr in der Hotellobby abholen. Das war uns aber zu spät. Da der Check-In Schalter der Malaysia Airlines bereits um 08:00 Uhr öffnet, wollten wir auch um 08:00 Uhr dort sein. Deshalb wünschten wir eine Abholung bereits um 07:30 Uhr. Und da war es dann schon wieder: unser Guide hatte immer Recht, behielt immer das letzte Wort und ging partout nicht auf unsere Wünsche ein. Die Situation eskalierte: wir seien schwierige Gäste und sollten uns bitte selbst drum kümmern. Ja, wir sind vielleicht wirklich schwierige Gäste. Aber angesichts eines so stolzen Reisepreises darf man doch wohl auch mal Wünsche äußern?! Und ja, wir haben uns selbst drum gekümmert. Ergebnis: kein Trinkgeld.

 

Bako Nationalpark

Der Bako Nationalpark erstreckt sich auf einer 27 km² großen Halbinsel nördlich von Kuching. Der 1957 angelegte Nationalpark ist der kleinste und älteste Nationalpark in Sarawak. Er ist durch seine Nähe zu Kuching ein beliebtes touristisches Ziel. Auf 16 unterschiedlich langen Wegen kann der Besucher die vielfältige Pflanzen- und Tierwelt erwandern.

Die Anfahrt erfolgt über Bako-Dorf (Kampung Bako). Dort muss man sich registrieren (lassen), die Eintrittsgebühr bezahlen und auf ein Boot umsteigen, das die Besucher zur Jetty im Nationalpark bringt.

Entlang der Küste befinden sich mehrere Mangrovenwälder. Im Hinterland jedoch erstreckt sich der Urwald mit einer faszinierenden Vegetation und vielen exotischen Tieren.

An der Jetty angekommen, folgt man dem Pfad auf der rechten Seite bis zum Hauptquartier. Dort gibt es auch die einzige Cafeteria. Hier ist ein Buffett aufgebaut, das zu allen Mahlzeiten sehr ähnlich ist. Es gibt immer Reis, Nudeln, Gemüse und Hühnchenfleisch. Die Cafeteria sieht eher aus wie eine heruntergekommene Kantine. Sie erfüllt aber ihren Zweck.

Besonders beliebt bei Touristen ist der Bako Nationalpark wegen seiner Nasenaffen [Nasalis larvatus (Proboscis Monkeys)]. Die Männchen haben die typische namensgebende und zeitlebens wachsende lange Nase. Mit ihrer langen Nase, dem dicken Bauch, den knallroten Geschlechtsteilen und den Beinen, die so wirken als hätten die Primaten Leggins an, sehen sie wahrlich urkomisch aus.. Dazu machen die Nasenaffen teilweise einen Gesichtsausdruck, über den man einfach nur lachen muss. Welchen evolutionären Vorteil die Nasenaffen durch ihren Körper haben, ist nicht geklärt.

So witzig wie die Nasenaffen aussehen, so gefährdet sind sie auch. Sie sind nur noch in einigen Teilen Borneos zu finden. Durch die starke Abholzung des Regenwaldes werden die Nasenaffen als stark gefährdet eingestuft. Im Bako Nationalpark leben angeblich noch 275.

Die beste Zeit, um die Nasenaffen zu sehen, ist am frühen Morgen und am Nachmittag. Zu diesen Zeiten kann man sie vielleicht auf bestimmten Trails sichten, wenn man leise und achtsam durch den Dschungel läuft. Aber auch direkt vor dem Hauptgebäude tauchen die Nasenaffen häufiger auf.

Solch ein Glück hatten wir auch. Und da war es dann auch vorbei mit der Zurückhaltung. Es begann eine wahre Hetzjagd. Immer den Affen hinterher auf der Suche nach dem besten Schnappschuss.

Am Nachmittag ging es per Boot zurück. Ein kleiner Umweg um das berühmte Fotomotiv des „Kobra-Felsens“ kostet 10 MYR extra. Und plötzlich war da noch der Starkregen! Auch damit muss man hier rechnen. Pech nur, dass das kleine Boot nur zur Hälfte überdacht war. Die in der Not ausgeteilte Plastikplane half auch nicht weiter. Am Ende kamen wir komplett durchnässt in Bako-Dorf an. Auf den Toiletten spielten sich dramatische Szenen ab. Kompletter Kleidungstausch war angesagt. Nur, was macht man, wenn man keine Ersatzkleidung mit hat? Christa hatte Ersatzunterwäsche und ein T-Shirt mit; andere hatten da weniger Glück.

 

Abgesagt! Bali und die Erdbeben

Vorgeplant waren im Anschluss an unseren Borneo – Aufenthalt noch 10 Tage Bali. Doch daraus wurde nichts. Aufgrund der Berichte über die beiden schweren Erdbeben auf Balis Nachbarinsel Lombok vom 29.07.2018 und 05.08.2018 (6,9 MW) und die beiden Nachfolgebeben am 19.08.2018 (6,3 MW und 6,9 MW) haben wir unsere Reise dorthin abgesagt.

Asian Special Tours reagierte innerhalb einer Stunde und buchte uns passgenau auf unseren Rückflug um. Alles gut!

 

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