Reisebericht Südafrika

Juli 15, 2018 Christa&Bernd 0 Kommentare

Die Gartenroute

Addo Elephant National Park

Der Addo liegt ca. 75 km nördlich von Port Elizabeth, im Sundays River Tal und beherbergt eine Herde von ca. 350 Elefanten. Daneben können Büffel, Kudus, Elan-Antilopen, (selten auch) schwarze Nashörner und andere Savannentiere beobachtet werden. Besonders beeindruckend ist auch die Vielfalt an Vögeln: es wurden über 150 Vogelarten gezählt.

Der Addo kann täglich von 7-19 Uhr besucht werden. Das gilt allerdings nicht für alle Bereiche des Nationalparks.

Es gibt nämlich auch konzessionierte Gebiete, die der Öffentlichkeit verschlossen bleiben. Dazu zählt auch das Gorah Elephants Camp. Es ist über die N2 und N10 vom Süden her zu erreichen. Die Strecke führt letztlich über eine 9 km lange Sandpiste bis zum Haupttor. Von dort sind es noch einmal 10 km bis zum Camp. Die Straße ist zuletzt nicht mehr ganz so gut, aber immer noch auch mit einem normalen Pkw bequem zu erreichen. In diesem Teilabschnitt befindet man sich bereits im Nationalpark, was Überraschungen durchaus mit einschließt. So haben wir bei unserer Anreise wahrscheinlich eine Löwenfamilie aufgeschreckt: jedenfalls kamen diese plötzlich auf unser Auto zugelaufen.

Das Gorah Elephants Camp besteht aus einem alten Farmhaus, das als Haupthaus der Lodge dient. Dieses 1856 erbaute Haus ist heute ein nationales Monument und steht unter Denkmalschutz. Das Gorah Haus hat zwei Esszimmer, zwei Wohnzimmer, eine Bibliothek und einen Souvenirshop. Die Unterkünfte bestehen aus 10 feststehenden Luxuszelten mit allem Komfort, einschließlich eigener Dusche, WC, Deckenventilator, ausgestattet. Jedes Zelt hat darüber hinaus ein eigenes Holzdeck, von dem man eine herrliche Aussicht in die weite Landschaft hat. Die Beleuchtung wird von Solarzellen betrieben, d.h.: es gibt keine Steckdosen in diesen Zelten. Dennoch kann man z.B. Akkus für die Kamera im Haupthaus laden lassen. Dieser Service klappt, garantiert ! Überhaupt ist der Zimmerservice perfekt: bereits am Morgen wird Kaffee und Gebäck zur verabredeten Weckzeit in das Zelt gebracht. Abends erfolgt der „Rücktransport“, auch zur Sicherheit vor den Tieren. Denn diese kommen nicht nur zu dem unmittelbar vor der Veranda des Haupthauses gelegenen Wasserloch. Nachts durchstreifen sie auch das Camp selbst. Die mitternächtliche Geräuschkulisse verlangt unerfahrenen Besuchern schon einiges Vertrauen in die Stabilität der Zelte ab.

In jedem Fall aber bieten sich grandiose Möglichkeiten zur Tierbeobachtung. Bereits zum Frühstück kann man hauptsächlich Elefanten und Wasserbüffel am hauseigenen Wasserloch beobachten. Das setzt sich bis zur Dunkelheit hin so fort.

Im Preis inbegriffen ist die Verpflegung bestehend aus einem reichhaltigen Frühstücksbuffet mit viel Obst, dem Lunch und einem ausgezeichneten Dinner bei Kerzenschein mit exquisiter afrikanischer Wildküche.

Darüber hinaus sind auch die Ausfahrten im Preis mit enthalten. Auf fabrikneuen Landrovern geht es dreimal täglich in den Addo National Park. Die Ranger erklären fachkundig Flora und Fauna. Hier bleiben keine Wünsche offen. Wir jedenfalls sind noch nie den Elefanten so nah gekommen. Selbst die Suche nach den seltenen Spitzmaulnashörnern war erfolgreich. Etwas gewöhnungsbedürftig war allerdings die Begegnung mit einer giftigen Puffotter.

Tsitsikamma

Über die N2 näherten wir uns dem Tsitsikamma National Park. In der Nähe von Nature Valley bezogen wir Quartier in der Lily Pond Country Lodge. Sie liegt in einem 12 ha großen, wunderschönen Wald und ist von einem einmaligen Seerosenteich umgeben (der Name ist Programm). Die 10 Suiten verfügen über ein eigenes Badezimmer, Ventilator und Heizungssystem, Haartrockner, Minibar, Tee/Kaffee – Automat, Stereoanlage, Fernsehen und Telefon. Jedes der Suiten hat eine eigene Veranda mit Blick auf den Teich. Alles ist sehr modern ausgerichtet und mit afrikanischer Kunst ausgestattet.

Die Inhaber, ein Ehepaar aus Holland und beides früher Offiziere der holländischen Marine, haben das Anwesen 2002 bei einem Besuch der Kapprovinz gekauft.

Das Frühstück wird auf dem gemütlichen Patio serviert. Es war allerdings nach unserem Dafürhalten nicht so gut, wie wir es von einer 5-Sterne-Lodge erwartet hätten.  Das Abendessen wird im neuen Restaurant ebenfalls mit Blick auf den Teich serviert. Die Küche ist sehr innovativ. Die Hausherrin serviert ein 4-Gänge-Menü.

Storms River

Heute stand ein Ausflug zur Suspension Bridge über den Storms River auf dem Programm. Das Ganze kostet 40,- Rand Eintritt in den Tsitsikamma Nationalpark. Dafür aber wurden wir mit einem grandiosen Ausblick auf die Küste und mit tosender Brandung belohnt. Die Wanderung zur Hängebrücke führt über einen Boardwalk. Sie ist wunderschön, teilweise etwas steil und daher schwierig. Sie lohnt aber die Mühe nicht nur wegen der sich immer wieder öffnenden Ausblicke, sondern auch wegen der vielfältigen Flora.

Das gilt auch für die sich anschließende Waldwanderung zum Big Tree, einem 37 m hohen Yellowwood – Baum, dessen Umfang mit 8,5 m und dessen Alter mit 800 Jahren angegeben wird.

Mutige stürzen sich von der 216 m hohen  Bloukrans River Bridge. Auf dieses Bungee Jumping trifft man hier an vielen Stellen. Um eine gute Beobachtungsmöglichkeit zu erlangen, sind wir den Bloukrans Pass gefahren.

Oudtshoorn

Über Plettenberg Bay, Knysna und George nach Oudtshoorn.

Bevor wir im Hotel eintrafen, haben wir noch die Highgate Ostrich Farm besucht (44,- Rand pro Person). Dabei handelt es sich um die „wohl interessanteste Touristen – Straußenfarm, da auf der 90-minütigen Tour wirklich alle Vorgänge gezeigt werden, so z.B. wie Straußenfedern präpariert, wie Spezialaufträge ausgeführt, wie Straußeneier bemalt werden und was bei der Aufzucht zu beachten ist“ (zitiert nach Iwanowski´s Kapstadt, S. 507). So war das denn auch. Nur das abschließende Reiten auf den Straußen empfanden wir eher als Tierquälerei.

Rosenhof

Das im viktorianischen Stil erbaute Gästehaus liegt inmitten eines großzügigen Rosen- und Kräutergartens und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Swartberge. Das Gästehaus bietet zwölf Zimmer, alle mit eigenem Badezimmer, Klimaanlage, Fernseher und Telefon.

Im Restaurant genießt man traditionelle afrikanische Gerichte, die mit auserlesenen Weinen serviert werden. Eigentlich schade, dass dieses Anwesen nicht in den oben zitierten Iwanowski Eingang gefunden hat.

 

Swellendam

Über die R328 und die N2 nach Mossel Bay, Swellendam und Stellenbosch.

In Swellendam besuchten wir (Mittagspause inklusive) die Drostdy. Für 12,- Rand kann man mehrere Gebäude dieses einst als Magistratssitz und Gerichtsgebäude erbauten Anwesens besichtigen. Dadurch eröffnet sich eine eindrucksvolle Sicht in die Geschichte.

Stellenbosch

Leider vermieste uns leichtes Regenwetter den Rundgang durch Stellenbosch. Deswegen mussten wir am nächsten Tag das Ganze noch einmal fotografieren. Dabei hat die Stadt die ältesten und besterhaltensten Häuserzeilen ganz Südafrikas zu bieten. Alles ist hier sehr sauber und ordentlich herausgeputzt. Grad so, als gälte es einen Preis zu gewinnen.

Wir sind dann um die Mittagszeit nach Franschhoek ausgewichen. Dieses ebenfalls mit viel Liebe herausgeputzte Städtchen ist allerdings (es war Wochenende) zu einem beliebten Ausflugsziel der Schönen und Reichen von Kapstadt geworden. Entsprechend hoch sind auch die Preise.

Lanzerac Manor

Dieses Hotel liegt auf einem 300 Jahre alten Weinanbaugebiet. Das renovierte, komfortabel eingerichtete Landhotel bietet traditionelle Gastfreundschaft, elegante Unterkunft und hervorragende Küche.

Das Hotel ist im kapholländischen Stil gebaut und die 48 individuell gestalteten Zimmer mit direktem Zugang zum Garten haben Bad/Dusche/WC, Minibar, Fernsehen und Telefon.

Allerdings mussten wir feststellen, dass auch hier der Zahn der Zeit nicht spurlos vorüber gegangen ist: so war unsere Badewanne undicht, der Anschluss des Föns im Badezimmer war nicht möglich und auf den bereitstehenden Willkommenstrunk warten wir heute noch.

Der angepriesene direkte Zugang zum Garten wurde Christa fast zum Verhängnis: nach unserer ersten Begegnung mit einer Puffotter im Gorah Elefant Camp schlich sich so ein Tier an Christa vorbei. Christa wurde dabei starr und bleich zugleich. Interessant war dann aber auch die Reaktion des Hotelmanagers: Er behauptete (jedenfalls haben wir es verstanden), dass die Hotelgäste Schlangen selbst aus ihren Zimmern verjagen würden. Er könne sein Personal nicht auf diese Tiere hetzen, da er im Falle eines Schlangenbisses dann ja wohl ein Problem habe. Wir meinen, er hat wahrscheinlich größere Probleme, wenn ein Gast gebissen wird.

Kapstadt

Winchester Mansion

Dieses traumhaft gelegene Hotel ist noch eines der wenigen in Privatbesitz befindlichen 4-Sterne-Hotels. Nicht weit von der bekannten Victoria & Alfred – Waterfront und nur einen Katzensprung auch vom Tafelberg oder der Innenstadt entfernt, bietet dieses Hotel den idealen Ausgangspunkt für Tagestouren rund um das Kap. Der hoteleigene Shuttlebus bringt die Gäste auf Wunsch dorthin (30,- Rand pro Fahrt).

Jedes der 35 Zimmer und 18 Appartements, einige mit Ausblick auf das Meer, ist exklusiv eingerichtet, mit eigenem Badezimmer, Deckenventilator, Klimaanlage, Minibar/Kühlschrank und einer Tee/Kaffee – Einrichtung. Im Fernseher kann man sogar RTL, SAT1 und das Erste empfangen (aber wer will schon in Afrika an den heimatlichen Wahnsinn erinnert werden ?). Einen Stromadapter braucht man nicht: hier ist sowohl die südafrikanische als auch die deutsche Variante vorhanden. Das Hotel verfügt darüber hinaus über einen kleinen Swimmingpool und eigene Gästeparkplätze (25,- Rand pro Übernachtung).

Das Personal ist für seine Freundlichkeit bekannt. Hotelgäste erfahren wahre Gastfreundschaft. Das bezieht auch den Managing Director, Herrn Nils Heckscher ein. Der Sohn des Entertainers Dieter Thomas Heck ist dem deutschen Fernsehpublikum selbst aus verschiedenen Reisesendungen bekannt, in denen er sein Kapstadt preist. Wie die Bilder beweisen, führte er uns höchstpersönlich durch sein Hotel. Einem interessierten lehrenden Polizeibeamten zeigte er auch seinen Führerschein (Kopie inbegriffen – Danke Mr. Heckscher !).

Einen schönen Blick auf den Atlantik hat auch das vielfach ausgezeichnete Restaurant „Harveys at the Mansion“, welches auch an den malerischen Innenhof anschließt. Das Harveys bietet morgens ein ausgezeichnetes Frühstücksbuffett mit reichlich frischem Obst, mehreren Brotsorten und Cerealien. Abends werden lokale Spezialitäten angeboten, hergestellt von den frischesten Zutaten, ob es sich nun um einen Springbock, Kudu, um Straußenfleisch oder um Crayfisch handelt. Wir haben noch nirgendwo anders so zartes Straußenfilet mit einer so herrlich leckeren Soße gegessen ! Das hat sogar Eingang in Evert Kornmayers Kochbuch über „Südafrikas kulinarische Geheimnisse“ gefunden.

Wir haben hier vier Nächte zugebracht. Unsere Empfehlung: das Hotel ist in jedem Fall einen Aufenthalt wert.

Tafelberg

Während dieser vier Tage hatten wir das Glück, den Tafelberg bei strahlendem Sonnenschein, durch keine Wolke getrübt, zu genießen. Bereits die Fahrt mit der Seilbahn ist ein Erlebnis: teilweise offen dreht sie sich während der Fahrt um die eigene Achse (Returnticket 115,- Rand pro Person). So erlebt jeder Besucher Kapstadt und seinen Berg aus unterschiedlichen Perspektiven. Vom Tafelberg selbst hat man einen grandiosen Ausblick vom Kap im Süden bis hin zu den Bergen der Bokkeveld Serie hinter Ceres oder den Robbeninseln im Atlantik.

Das alles gelingt aber nur, wenn der Tafelberg nicht sein „Tischtuch“ trägt. Dann nämlich ist er tief in Wolken gehüllt. Das hat von Kapstadt aus mit den Augen eines Fotografen betrachtet auch seinen Reiz. Hier oben aber stört es gewaltig.

Heli

Um 14:30 Uhr sind wir dann vom Heliport aus zu einem halbstündigen Rundflug über Kapstadt gestartet. Bei herrlichem Sonnenschein ein ganz besonderes Erlebnis.

Waterfront

Vom Heliport aus ist es nicht weit bis zur Victoria Wharf. Die dort untergebrachten Einkaufszentren und Boutiquen bieten wirklich attraktive Angebote. Wegen des Wochenendes war die Waterfront jedoch für unser Gefühl etwas überlaufen.

Kap der Guten Hoffnung

Von Kapstadt aus starteten wir über Camps Bay und Hout Bay dem Chapman´s Peak Drive (Maut 22,- Rand) folgend Richtung Süden.

Unterwegs stand für 22,- Rand Eintritt ein Besuch von Boulders Beach im Süden von Simon´s Town auf dem Programm. Hier nisten afrikanische Pinguine (Spheniscus demersus). Eine ähnliche Kolonie hatten wir schon bei unserer Argentinien – Rundreise besucht. Auch hier waren wir wieder sehr angetan.

Danach besuchten wir die Cape Point Ostrich Farm. Nach Oudthoorn war das also unsere zweite Straußenfarm, die wir besuchten. Auch hier sehr aufschlussreich (Führung 30,- Rand).

Südlich davon liegt das Cape of Good Hope Nature Reserve. Es beeindruckt mit einer großartigen Küstenlandschaft, Stränden, üppiger Flora und Fauna, alten Schiffwracks und gewaltigen Bergen. Mit einer Zahnradbahn kann man zum legendären Leuchtturm hinauffahren, der am äußersten Punkt des Kaps errichtet wurde. Dies ist ein phantastischer Ort, um über die Klippen, Felsen und das unendliche Meer zu blicken.

Muizenberg

Um die bunten Strandhäuschen fotografieren zu können, mussten wir wetterbedingt sogar zweimal anfahren: wir wollten diese Badehäuschen nämlich unbedingt mit blauem Himmel fotografieren.

Kirstenbosch National Botanical Gardens

Am Südost – Abhang des Tafelberges liegt einer der berühmtesten botanischen Gärten der Welt. Hier können für 25,- Rand Eintritt über 4000 Pflanzenarten Südafrikas bewundert werden. Es gibt sogar einen Führer in deutscher Sprache.

Groot Constanzia

Die Weingüter des Constantia Valley sind die ältesten Südafrikas. Eines der schönsten Beispiele kapholländischen Baustils stellt das Herrenhaus des Weingutes Groot Constantia dar. Umgeben von Weingärten und schattigen Bäumen lässt es sich wahrlich gut leben – und fotografieren.

Innenstadt

Zum Abschluss unserer Reise statteten wir dem Greenmarket Square und dem malayischen Viertel mit seinen bunten Häusern einen Besuch ab.

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